„Elefantenohren“ – Gosheh Fil -گوشی فیل

Gestern war der Beginn des muslimischen Opferfestes.
In manchen Gebieten Afghanistans werden hierzu diese „Elefantenohren“ serviert (was „Gosheh Fil“ wörtlich übersetzt heißt). Das Rezept stammt aus dem Buch „Parwana – Eine kulinarische Reise durch Afghanistan“.

Seit bald einem Jahr regieren in Afghanistan wieder die Taliban, die Wirtschaft ist am Boden, Ernteausfälle, Dürre, Überschwemmungen und Erdbeben machen den Menschen zusätzlich das Leben schwer. So schwer, dass in diesem Jahr laut Einschätzung von Unicef jedes zweite Kind unter 5 Jahren akut mangelernährt sein wird. So sehr ich die Ukrainehilfe befürworte, sollten wir nicht andere Länder komplett vergessen.

Für die Unicef-Afghanistanhilfe kann man hier spenden.

Ein interessanter Podcast beschäftigt sich damit, wie JournalistInnen letztes Jahr versucht haben, Menschen aus Afghanistan zu evakuieren: Inside Kabul Luftbrücke

Und derzeit läuft ein anderer empfehlenswerter Podcast, Memento Moria, der sich damit beschäftigt, wie nicht-ukrainische Menschen seit Jahren ihr Leben riskieren, um in Europa Schutz zu suchen.

Damit zum Rezept und ein frohes Opferfest – عيد مبارك

Für 4 Personen

3 große Eier
60ml Sonnenblumenöl
375g Mehl + mehr für die Arbeitsfläche
0,5 TL Backpulver
0,5 TL Salz
60ml warme Milch
ca. 500ml Sonnenblumenöl zum frittieren
ca. 250g Puderzucker
4TL gemahlener Kardamom
35g gemahlene Pistazien

Die Eier in einer Schüssel verrühren, dabei langsam die 60ml Öl eingießen.

In einer zweiten Schüssel Mehl, Backpulver und Salz mischen, eine Kuhle in die Mitte drücken und die Eiermasse hineingießen. Mit den Händen vermischen, dann die Milch dazu, wieder mischen und den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem glatten, festen Teig verkneten. Den Teig in 2 (in Zukunft 4) gleich große Kugeln aufteilen, diese mit einem Tuch abdecken und 30 Minuten ruhen lassen.

Die Teigkugeln danach auf einer bemehlten Arbeitsfläche wirklich so dünn wie eben möglich ausrollen. Umso schöner entwickelt sich der Teig später beim frittieren. Im Buch werden dann Kreise ausgestochen, die Kreise an einer Stelle eingedrückt, sodass eine Ohrenform entsteht. Das hab ich mir ziemlich schnell gespart und den Teig einfach in Rechtecke geschnitten.

In einem Topf (ich würde beim nächsten Mal eher 2 nehmen) das restliche Sonnenblumenöl auf ca. 160° erhitzen und den Teig portionsweise in das Öl werfen. Es dauert immer nur wenige Sekunden, dann wirft der Teig Blasen und wird goldbraun, dann schnell wenden und danach mit einem Schaumlöffel aus dem Öl heben und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Ich werde demnächst 2 Töpfe nehmen, weil gegen Ende doch zu viel Mehl im Öl war und dann stinkt es…

Die fertigen Elefantenohren mit viiieel Puderzucker, Kardamom und gemahlenen Pistazien bestreuen und ganz frisch genießen.

Heute, 26.10.2014: Langer Tag der Flucht in Österreich

Heute, am 26.10.2014, gibt es in Österreich an zahlreichen Orten diverse (kostenlose) Veranstaltungen, die sich mit der Thematik „Flucht und Asyl“ beschäftigen. Weltweit sind mehr als 51 Millionen Menschen auf der Flucht, weil sie an ihrem Heimatort um ihr Leben fürchten müssen (Hunger und Arbeitslosigkeit sind übrigens keine Fluchtgründe im Sinne des internationalen Asylrechts. Natürlich können hungernde und arbeitslose Menschen auch migrieren, aber sie haben kein Anrecht auf Asyl. Migration und Flucht (Asyl) sind streng zu unterscheidende Dinge!). Alleine durch den Bürgerkrieg in Syrien sind gerade 2,6 Millionen SyrerInnen aus dem Land geflohen und mehr als 9 Millionen sind innerhalb des Landes auf der Flucht.

Asylsuchende (das heißt, Menschen, die noch kein Asyl bekommen haben!) machen in Österreich ganze 0,27% der Bevölkerung aus. 4 von 5 Flüchtlingen halten sich in den sogenannten Entwicklungsländern auf (von wegen Ansturm der Flüchtlinge auf Europa!). Und trotzdem ist unsere Angst vor Asylsuchenden so groß, dass letzte Woche in Semmering in der Steiermark 400 Menschen (der Ort hat immerhin 1887 Einwohner) dagegen protestierten, dass 150-200 Flüchtlinge dort untergebracht werden (siehe ORF). Alleine die Türkei hat übrigens 1,5 Millionen Syrer zur Zeit aufgenommen und bittet seit Jahren darum, dass Europa Unterstützung bereit stellt, die einfach nicht kommt.

Wenn jemand mehr über die Situation in Österreich und über die genaue Definition von Flucht, Asyl und Migration lesen möchte, den verweise ich auf die Seite des UNHCR, von dem auch der lange Tag der Flucht heute organisiert wird. Und wer nicht nur lesen möchte, sondern eine der Veranstaltungen heute besuchen möchte, der findet allgemeine Informationen über den langen Tag der Flucht hier und die einzelnen Veranstaltungen der sechs mitmachenden Bundesländer  hier.